Nigel Kennedy – Heart and Soul
3. Dez. 2023, 20:00 Uhr
Bachkirche Arnstadt – (An der Neuen Kirche 1)
Einlass 19:00 freie Platzwahl
Nigel Kennedy (violin, electric, violin, piano)
Beata Urbanek-Kalinowska (cello, electric cello)
Nigel Kennedy, das Enfant terrible der klassischen Musik kommt nun schon zum zweiten Mal zum Bach-Advent nach Arnstadt!
Das Konzert war ursprünglich als Soloprojekt geplant. Nun hat uns der Kennedy damit überrascht, dass ihn auch seine kongeniale Begleiterin Beata Urbanek-Kalinowska wieder nach Arnstadt begleitet.
Lassen wir den Meister himself sprechen: „Es erfordert eine gewisse Anmut, Geschicklichkeit und Disziplin, einige der beliebtesten Stücke für ein Ensemble von nur zwei Instrumentalisten zu arrangieren und zu präsentieren. Trotzdem können Violine und Cello, in Verbindung mit zusätzlichen Intermezzi auf dem Klavier, durch die geschickte Verbindung virtuoser Hände und sehr musikalischer Köpfe einen erstaunlich reichen und vollständigen Klang erzeugen. Dabei bleiben sie aufgrund der Natur des Duos gleichzeitig intim und einzigartig.“
Das von Kennedy entworfene und arrangierte Programm erreicht genau diesen wunderbaren Effekt. Sorgfältig ausgewählte Werke, allesamt seine Favoriten und seit vielenJahren fester Bestandteil seines Repertoires, die er wunderschön für sein Duo arrangiert hat, nehmen den Zuhörer auf eine magische musikalische Reise mit –akribisch und doch mit der Frische der Interpretation und einem erstaunlichen Einblick in die Werke seiner Lieblingskomponisten.
Auf dem Programm stehen Interpretationen von Werken Bachs sowie von zwei bedeutenden Tastenspielern und Komponisten der Neuzeit: Krzysztof Komeda und dem kürzlich verstorbenen Ryuichi Sakamoto. Darüber hinaus werden auch einige weitere populäre Stücke für Violine und Cello sowie eigene Kompositionen von Kennedy präsentiert.
Und noch einmal O-Ton Nigel Kennedy:
„Es war eine äußerst angenehme und erfüllende Herausforderung, ein Programm sowohl für ein vergleichsweise großesals auch ein eher kleines Mitglied der Violinfamilie zu schreiben und zu arrangieren. Die Offensichtlichkeit der Intimität in einer so kleinen Besetzung steht im Kontrast zu einer eher begrenzten Bandbreite und einem weniger ausgeprägten dynamischen Umfang. In vielerlei Hinsicht spiegeln die Violine und das Cello als Mikrokosmos unserer Welt die Vielfalt und die gemeinsamen Erfahrungen wider, die wir auf unserem schönen Planeten teilen. Es sind genau diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten, die unser Verständnis für einen Weg zu wertvoller Koexistenz bestätigen und erleichtern.
Es gibt niemanden, mit dem ich bei diesem Projekt lieber zusammenarbeiten würde als mit Beata Urbanek-Kalinowska. Als ich mein Orchestra of Life gründete, strahlte ihr Talent wie ein Leuchtfeuer, selbst inmitten anderer hochbegabter Musiker. Seitdem hat ihre beeindruckende Entwicklung Monat für Monat und Jahr für Jahr zu einem tieferen Verständnis von Musik in immer breiteren Genres geführt. Jede Note, die Maestra Urbanek-Kalinowska spielt, entspringt aus dem Herzen.
Schon in meiner Jugend wurde mir beim Hören von Künstlern wie Pablo Casals oder Rahsan Roland Kirk klar, dass die Schönheit des Klangs nur die Oberfläche berührt. Von diesem Moment an wurde mir die Seele der Musik wichtigerals alles andere. Daher wird unser Duo mit Beata den Namen „Heart And Soul“ tragen.“
Nigel Kennedy
Mit seinem Irokesenschnitt wurde Nigel Kennedy als begnadeterExot unter den Geigern weltberühmt. Heute ist der Exzentriker einer der erfolgreichsten Künstler der internationalen Musikszene und der meistverkaufte Geiger aller Zeiten.
Kennedy wurde in eine musikalische Familie hineingeboren. Seine Mutter Klavierlehrerin, sein Vater und sein Großvater Cellist –Nigels musikalische Karriere kam nicht überraschend. Im Alter von 6 Jahren erhielt er von seiner Mutter eine Geige, nachdem sie ihn zuvor ermutigt hatte, Klavier zu lernen. Kennedys Geigenlehrer hatte die Weitsicht, das Lernen zum Spaß zu machen, verlangte nicht mehr als fünf Minuten Übung und belohnte den Jungen dann mit Süßigkeiten. Die Erfolge ließen nicht auf sich warten. Bereits ein Jahr später wurde er von Yehudi Menuhin entdeckt, der ihm ein Stipendium an der renommierten Yehudi Menuhin School schenkte und ihn zum Teil sogar persönlich betreute. Kennedy brillierte und wechselte mit 16 Jahren nach New York an die Juilliard School of Music. Der Jazzgeiger Stèphane Grappelli vermittelte ihm erste Einblicke in die Welt des Jazzund der Improvisationen.
Seit seinem Konzertdebüt mit Mendelssohns Violinkonzert 1977 in der Londoner Royal Festival Hall mit dem Philharmonia Orchestra unter Riccardo Muti ist Kennedy einer der gefragtesten Geiger unserer Zeit. Ab 1980 trat Kennedy regelmäßig mit den Berliner Philharmonikern auf, bald darauf spielte er mit nahezu allen großen Orchestern und unter allen bedeutenden Dirigenten dieser Welt.
1989 veröffentlicht er mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ das bis heute meist verkaufte Klassikalbum aller Zeiten. Das Album belegt für mehr als ein Jahr Platz eins der britischen Klassikcharts, wie ein Eintrag im Guinessbuch der Rekorde verrät. Seine Bach-Interpretationen mit den Berliner Philharmonikern halten sich mehr als ein Jahr in den deutschen Klassikcharts. Kennedy hat BRIT Awards, Echos und Bambi-Awards in Deutschland, mehrere Grammy-Nominierungen und andere Auszeichnungen auf der ganzen Welt gewonnen. Er spielte und nahm Musik vom Barock bis in die Moderne auf. Viele seiner Alben wurden mit Platin und Gold ausgezeichnet,
Trotz seiner Weltkarriere hat es Kennedy nie gereicht, sein Repertoire auf klassische Musik zu beschränken. Immer mehr wechselte er als Grenzgänger zwischen den musikalischen Welten.
1999 spielte er mit „The Kennedy Experience“ eine Hommage an den Rockgitarristen Jimi Hendrix ein, bahnbrechende Improvisationen basierend auf Hendrix-Aufnahmen. Ein Jahr später folgte mit The Doors Concerto ein weiterer, inzwischen legendärer Drahtseilakt zwischen den musikalischen Welten. Auch mit vielen anderen Größen der Rockwelt arbeitete er zusammen, so unter anderem mit Paul McCartney, Kate Bush, The Who und Led-Zeppelin-Sänger Robert Plant. „Ich habe so viel durch die Arbeit mit diesen Leuten gelernt“, so Kennedy. „Macca ist ein brillanter, vielseitiger Musiker und Autor großartiger Melodien, Planty ist eine echte Rocklegende, Kate hat sich immer selbst gefordert und 200% gegeben und Daltry und Townsend haben den Weg der Musik verändert.“
Nach dem Ende des Kosovo-Krieges tritt Kennedy als erster westlicher Künstler überhaupt in Belgrad auf und spielt in einem ausverkauften Konzert Bartók und Bach.
Als erster klassischer Künstler überhaupt veröffentlicht er ein Greatest-Hits-Album.
Beata Urbanek-Kalinowska (Cello)
Beata Urbanek-Kalinowska schloss ihr Studium mit Auszeichnung an der Musikakademie in Krakau (2004) ab, sie erhielt ein Diplôme Supérieur d’Enseignement –A l’unanimité in der Ecole Normale de Musique de Paris Alfred Cortot (2005). 2008 schloss sie die Solistenklasse der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart in der Celloklasse von Peter Buck (Melos Quartett) ab. Seit 2007 ist sie Assistenzprofessorin in der Kammermusikabteilung der Musikakademie in Krakau. 2012 erwarb Beata Urbanek-Kalinowska den Titel Doktor der Künste.
Beata ist Konzertmeisterin des Beethoven Academy Orchestra, wo sie die Celli leitet. Sie ist Mitbegründerin des Messages Quartet, welches sich auf die polnische Musik des 20. und 21. Jahrhunderts konzentriert und insbesondere Werke fördert, die neuentdeckt und selten aufgeführt werden. Im Jahr 2016 wurde Messages Quartet Preisträger des Stipendienprogramms „Junges Polen“, dank dessen es im April 2017 seineDebüt-CD mit vollständig erhaltenen Streichquartetten von Szymon Laks veröffentlichen wird.
Seit 2010 ist sie Leadcellistin und Duo-Partnerin in Nigel Kennedys Orchester „The Orchestra of Life“. 2015 nahm sie mit Kennedy sein Meisterwerk „Die Vier Jahreszeiten“ neu auf.
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